Wormcasting, auch bekannt unter den Namen Vermicompost und Regenwurmhumus, ist ein biologischer Dünger. Dabei verwandeln spezielle Würmer sowohl organischen Abfall als auch tierische Ausscheidungen in hochwertigen und nährstoffreichen Dünger. Dieser Prozess wurde bereits seit Jahrtausenden, seitdem es die Würmer gibt, erfolgreich in der Natur verwendet, lange bevor chemische Düngemittel zum Einsatz kamen. Der Boden war fruchtbar und voller Leben (Mikroorganismen, Pilze, nützliche Bakterien und vieles mehr).
Der Boden ist eine wichtige und nicht erneuerbare Ressource. Sie ist die natürliche und unentbehrliche Lebensgrundlage für Menschen, Pflanzen und Tiere. Der gesunde Boden ist wichtig für die Regulierung des Klimas, das Filtern des Regenwassers und die Produktion von guter und gesunder Nahrung.
Mit Beginn der Grünen Revolution in den 1960ern begann der starke Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden. Hierbei werden den Pflanzen gezielt die benötigten Nährstoffe geliefert. Jedoch führt diese Form der nicht nachhaltigen Landwirtschaft zu folgenden ökologischen Schäden, die erst zur Jahrtausendwende in allen Teilen der Welt deutlich wurden:
- Längerfristige Anwendung führt zu Verringerung des Ertrages (Ernteausfall)
- Kein gesundes Wachstum der Pflanze möglich (schwach gegen Schädlinge –> erfordert somit den Einsatz von Pestiziden)
- Rückstände des Düngers gelangen in die Nahrungskette
- Mineraldünger tötet die Mikroorganismen und Nutztiere (Übersäuerung, Verringerung von Sauerstoff im Boden usw.)
- Lebensmittel können nicht als „Bio“ zertifiziert werden
- Ungenutzter Dünger gelangt ins Grundwasser (Nitratbelastung)
- Überdüngung möglich, welches der Pflanze auch direkt schadet
- Immer größere Mengen an Dünger notwendig
Letztendlich folgt die vollkommene Unfruchtbarkeit des Bodens durch das Absterben der Mikroorganismen im Boden. Hinzu kommt der Einsatz von Gülle, wodurch die Erde und die Umwelt stark belastet werden.
Im Vergleich zu chemischen Düngemitteln belebt das Wormcasting die Mikroorganismen im Boden und versorgt die Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen, fördert somit unter anderem die Widerstandsfähigkeit und das Wurzelwachstum. Der Boden bleibt langfristig fruchtbar und gesund.
Regenwurmhumus liefert den Pflanzen nämlich alle benötigten Nährstoffe und Mikroorganismen, zusätzlich belebt es den Boden wieder. Unter Anderem enthält es:
- Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K)
- Mikroorganismen
- Spurenelemente, Enzyme, Huminsäuren, Mikronährstoffe nützliche Bakterien und Pilze
- überdurchschnittlich hohe Zahl von Kleinstlebewesen, Wurmkokons, die auch einer besonderen Aufwertung des Bodens dienen
Wormcasting ist nicht aggressiv wie chemischer Dünger oder auch natürlicher Kompost. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden von den Pflanzen selbst aufgeschlüsselt und nur so viel aufgenommen, wie gerade benötigt wird.
Dies bringt folgende Vorteile mit sich:
- Regeneriert die Erde, die durch chemische Düngemittel stark belastet wurde, steigert die Bodenfruchtbarkeit
- Boden bleibt auch langfristig fruchtbar und gesund (Nachhaltigkeit)
- Gesundes, natürliches und schnelles Wachstum der Pflanze (Frühernte)
- Bessere Resistenz gegen Schädlinge und Frost
- Bessere Wasserspeicherung im Boden (wichtig bei Hitze und Trockenheit)
- Keine negativen Rückstände in der Nahrungskette
- Biologisches Gleichgewicht bleibt erhalten (Mikroorganismen und Nutztiere / Erhalt der Artenvielfalt)
- Keine anhaltende Steigerung der Düngemenge nötig
- Wurzelwachstum stärker und tiefer
- „Bio“-Zertifizierung für Lebensmittel möglich
- Grundwasser bleibt unbelastet
- Überdüngen ist nicht möglich
- Pflanze erhält auch andere Nährstoffe, außer NPK
- Lockerung und Durchlüftung des Bodens, Wasser kann in die Erde versickern, wodurch Überschwemmungen stark minimiert werden
- Klimaschutz
- Insektenschutz
- Biodiversität
- Biomüll Reduzierung
- Verleiht der Pflanze ein Aroma
Um die maximale Wirkung zu erreichen, muss der Dünger immer zur Saatzeit eingesetzt werden.